- 10. Nov. 2018 / Samstag 20:00 Uhr
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Hinweis:
Bedreddin - Sohn des Richters von Simavne nach Nazim Hikmet
Regie: Telat Yurtsever | Darsteller: Peter Speicher, Aydin Isik, Wael Almuhtadi
"Es geht nicht darum in Gefangenschaft zu geraten, sondern sich nicht zu ergeben"
(Mesele teslim düsmekte degil, teslim olmamakta tüm mesele")
Nazim Hikmet
Warum "BEDREDDIN"?
Wir leben in sehr bewegten Zeiten. Alle Werte und Normen werden durchkreuzt. Nichts weist mehr eine Kontinuität auf. Eine Verbindung, eine Partnerschaft, eine Union werden nicht mehr auf Lebenszeit begründet.
In einer Zeit, wo globale Entwicklungen alle Schranken aufzuheben versprachen, sind immer mehr Grenzen, Barrikaden und Verbote entstanden. Jetzt sind wir wieder umzäunt von Krieg, Terror und Elend. Es herrschen wieder kalte und brennende Gefechte rundum den Globus.
Im Namen des Schöpfers werden Menschen enthauptet. Von uns Islamisten geheißene Extremisten berufen sich im Namen der wahren Religion den Westen anzugreifen. Sie sammeln Söldner, Arbeitslose und Geknechtete, um im Namen eines Allmächtigen gegen alle vermeintlichen Feinde dieser Welt loszuziehen.
Rückt der Islam für uns ins Abseits?
Scheint sie sich immer weiter von den anderen großen Weltreligionen, wie Judentum und Christentum abzukapseln?
Auch in Europa entzweien sich die Menschen. Nicht nur in Sarajevo verhärten sich wieder die Fronten zwischen den einzelnen Konfessionen. Der Riss geht selbst in Deutschland mitten durch die Familien. Politiker wie Erdogan, die noch vor einem Jahrzehnt vom Westen salonfähig hofiert wurden, mischen kräftig mit. Plötzlich blühen wieder rundum Diktatoren.
Stehen wir vor neuen Glaubenskriegen?
Die meisten Menschen im Westen beobachten das Geschehen - nur noch zu Statisten mutierendohnmächtig und wirkungslos. Insgeheim keimen wieder große Sehnsüchte nach einer fairen, grenzenlosen und friedlichen Welt. Brüderlichkeit, Gleichheit und Gerechtigkeit bleiben vielleicht dann doch ewige Werte!
In der Stadt Köln ist jetzt die große Zentral-Moschee der türkischen Muslime in Deutschland entstanden. Möge dieser Tempel ein Zufluchtsort für alle friedfertigen Menschen werden, seien sie Muslime, Christen, Juden, Anhänger eines anderen Glaubens oder Atheisten. Mögen die Muslime, die in dieser Moschee, ihren Haupt gen Boden setzen, Frieden für den gesamten Globus erbitten, damit ihre Religion nicht mit falschen Machenschaften besudelt wird: Damit wieder der Geist von Dschalaleddin Rumi Mevlana beschworen wird, von dem die Worte überliefert sind:
„Komme, gleich welchen Glaubens Du bist,
ob Muslim, Jude oder Christ, oder ob Nichtgläubiger!
Und hast Du Deinen Schwur schon tausendmal gebrochen, trotzdem komm bald wieder, denn unser Altar ist kein Altar der Hoffnungslosigkeit“! Rumi
Scheich Bedrettin lebte und starb für die Verwirklichung seines Traums von Brüderlichkeit, Gleichheit und Freiheit. Mit seinem Wirken entfachte der osmanische Rechtsgelehrte, Sufi und Rebell im 15. Jahrhundert ein Feuer im Herzen von Menschen mit unterschiedlichsten Glaubensrichtungen.
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Scheich Bedreddin lebte und starb für die Verwirklichung seines Traums von Brüderlichkeit, Gleichheit und Freiheit. Mit seinem Wirken entfachte der osmanische Rechtsgelehrte, Sufi und Rebell im 15. Jahrhundert ein Feuer im Herzen von Menschen mit unterschiedlichsten Glaubensrichtungen.
Bedreddin löste sich von den orthodoxen Muslimen ab. Den Lohn für ein gläubiges Leben verlagerte Bedreddin vom Jenseits in ein diesseitiges und selbstverantwortetes, göttlich-ethisches Verhalten. Bedreddins Philosophie duldete keine ethnische und religiöse Trennung. Zu seinem Friedensheer gehörten Muslime, Juden, Christen und Nichtgläubige. Er wurde 1420 zum Tode verurteilt und hingerichtet. Der international bekannte türkische Dichter Nazım Hikmet setzte ihm mit seinem Werk „Das Epos von Scheich Bedreddin“ ein Denkmal.
Der Regisseur Telat Yurtsever lässt in seiner Inszenierung zwei Insassen in einer Gefängniszelle das Epos nacherzählen. Dabei begeben sich die zwei Inhaftierten auf ein grosses Abenteuer, proben den Aufstand zu entfachen und beleben den Geist von Bedreddin.
Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Köln
VVK: 10 / 14 / 18 | AK: 14 / 18 / 22 €* zzgl. Gebühren (10% VVKgebühr und 1.00 € Systemgebühr)