- 24. Feb. 2024 / Samstag 20:00 Uhr
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DRUM TALK
DRUM TALK
- Teil 2 -
Curt Cress ist eine lebende Legende und einer der bekanntesten Schlagzeuger der Welt. 15 Mal Drummer des Jahres, Produzent, Musikverleger, Fernseh- und Filmmusikkomponist. Mit Stars von UDO LINDENBERG bis FREDDY MERCURY spielte er, nicht zu vergessen seine eigenen Projekte wie SNOWBALL oder CURT CRESS CLAN. Da gibt es eine Menge zu erzählen und genau das tat Curt Cress letztes Jahr im ITF, verbunden mit Videoclips, Musik und Schlagzeugeinlagen. Über drei Stunden lauschte das Publikum begeistert im restlos ausverkauften Haus den spannenden Storys aus seiner Karriere. Dabei war er noch lange nicht fertig. Kein Wunder bei rekordverdächtigen 12.000 Aufnahmen auf über 400 Millionen verkauften Tonträgern, die er einspielte, und deshalb gibt es jetzt einen zweiten Teil mit alten und neuen Momenten seiner Karriere. So erfahren wir zum ersten Mal, wieso eine Führerscheinprüfung in Los Angeles Curt mit SAGA verbindet und warum es manchmal lebensgefährlich war, im Studio neben IKE TURNER zu stehen. Und in weiteren neuen Geschichten geht es um NENA, NINA HAGEN oder SANDRA und Filmmusiken wie DAS BOOT und DIE UNENDLICHE GESCHICHTE u.v.m.
Erneut wird Werner Fromm, ein ehemaliger Schulkamerad und selbst einer der bekanntesten Schlagzeuger der Region, mit den richtigen Stichworten als Moderator die amüsantesten Erzählungen aus Curt Cress herauskitzeln. Ein Pflichttermin für alle Musikfans.
CURT CRESS
CURT CRESS
Mit 13 Jahren schon spielte Curt Cress als Drummer in Amiclubs und seine Mitmusiker mussten ihn vor der Polizei in der großen Trommel verstecken. Doch da kam er wieder heraus; aber wie: Und zwar ganz groß! 1970 ging er nach Berlin, dann nach Hamburg, hatte mit 17 schon 25 LPs eingespielt. Udo Lindenberg überließ ihm den Platz an den Drums bei Klaus Doldingers Passport und mit 21 spielte er mit Ike und Tina Turner im Studio Songs ein. Er arbeitete mit Größen wie Freddie Mercury, Falco, Meat Loaf, Scorpions, BAP oder Udo Jürgens zusammen, wurde zum bestbezahlten Studio-Drummer der Welt. Außerdem war er Mitglied bei Spliff, Snowball oder seinem eigenen Curt Cress Clan und veröffentlichte zahlreiche Solo-Alben. Er bekam etliche Goldene Schallplatten, wurde zum bestbezahlten Studio-Drummer der Welt. Auch als Produzent z. B. für das Royal Philharmonic Orchestra, Musikverleger, Fernseh- und Filmmusikkomponist von „Tatort“ bis „Wetten dass…?“ schaffte er es, zu den ganz Großen in seinem Metier zu werden.
Er wird aber auch sein Schlagzeugspiel vorführen und zeigen, warum er zu jenen Drummern gehört, die man schnell wiedererkennt. Oder z. B. demonstrieren, wie man mit einer Hi-Hat-Figur dynamischer klingen kann wie eine Maschine. Neben seinem Drumset wird er zeigen, wie Produktionen entstanden sind, sowie etliche Videos präsentieren, die den Blick hinter die Kulissen der Musikindustrie erlauben. Interessierten Besuchern beantwortet er dazu auch Fragen. Mit einem Wort, eine einzigartige Gelegenheit, einen der weltbesten Schlagzeuger hautnah zu erleben. Cress ist ein höchst amüsanter Erzähler und hat eine Unmenge spannender und verrückter Geschichten zu berichten. Wir erfahren, warum es beinahe ein Falco-Album ohne Falco geben hätte und wieso Cress Drummachines durchaus für einen Segen hielt. Wer den ersten Teil erlebt hat, den erwarten neben den schon erwähnten Begegnungen neue mit Michael Cretu, Engelbert u.v.a.
Der 1952 in Schlierbach im Main-Kinzig-Kreis geborene Curt Cress begann seine Karriere 1965 in Hanauer Bands wie Last („Das waren drei Mädchen und ich.“), Inspiration Six und Orange Peel, die es sogar zu einem Nummer-Eins-Hit in Frankreich und Belgien schaffte. Bis heute ist diese Gruppe in Hanau Kult und fand sich immer wieder einmal zu gemeinsamen Auftritten zusammen. Curt Cress festigte hier schon seinen Ruf als einer der besten Trommler Deutschlands und baute diesen bei vielen bekannten Bands der 1970er Jahre wie Emergency, Atlantis, Snowball und Triumvirat aus. Zunehmend war er im Studio gefragt, denn seine Stärke war, dass er im richtigen Tempo blieb. Dies sprach sich herum, weil es noch nicht üblich war, bei Aufnahmen ein Metronom zu nutzen. Da kam es schon vor, dass er mit 21 von Ike & Tina Turner mal schnell zu Studioaufnahmen nach Los Angeles gebucht wurde. Bei Passport, der Jazzrock-Band von Saxophonist Klaus Doldinger, einer Truppe mit hohen Ansprüchen, perfektionierte er sein Spiel. Mit der Zeit entwickelte er sich zu einem der meistbeschäftigten Drummer der Welt. Für ihn wurde sogar einmal Drummerlegende Steve Gadd als Duo-Partner eingeflogen.
Doch eines Tages legte er die Stöcke beiseite und konnte kein Schlagzeug mehr sehen. Die nächtelange Studioarbeit hatte ihn ausgelaugt. Es ging nur noch um Clicktracks und die Dienstleisterrolle. „Und ich gehöre zu den Leuten, die schnell gelangweilt sind, wenn sie ein gewisses Level erreicht haben. Irgendwann kam der Punkt, wo ich nicht noch mehr gebucht werden konnte. Ich konnte schon ein Jahr im Voraus nichts mehr annehmen. Da habe ich aufgehört“, meint Cress heute.
Doch begann er eine zweite Karriere als Produzent, in der er ebenso erfolgreich war. Er gründete Tonstudios mit Sitz in München, in denen er – von Falco über Nena bis Udo Lindenberg – alle Größen der deutschen Rockmusik produzierte. Auch machte er sich einen Namen als Fernseh- und Filmmusikkomponist und besitzt dazu mehrere Firmen. So komponierte er die Musik zu Serien wie „SK Kölsch“ oder „Die Rote Meile“. Er arrangierte unter anderem die Titelmelodien der „ARD Sportschau“. Ebenso gründete er ein Plattenlabel, Fame Artist Recordings, mit Künstlern wie Schmidbauer & Kälberer oder Schandmaul. Ähnlich wie er rechtzeitig vor dem Studiosterben in den USA den Absprung zurück nach Europa schaffte, rettete er sich so mit der neuen Rolle bis heute gegen den Trend von Umsatzeinbrüchen in der Musikindustrie. Und Curt Cress wurde zudem 2006 als Professor an die Hamburger Hochschule für Musik und Theater berufen; bereits seit 2004 unterrichtet er dort.
Eine deutsche Erfolgsgeschichte, könnte man meinen. Dennoch kann Curt Cress eines immer noch nicht, nämlich die Angeber-Drummer-Pose, die eigentlich jeder Schlagzeuger draufhaben muss, wenn er den Mädels imponieren will: Den Schlagzeugstock hoch über dem Kopf halten und ihn zwischen zwei Schlägen durch die Finger kreisen lassen. Doch seine Frau hat er auch ohne das gefunden.
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